Mit so mehr oder weniger witzigen Geschenken zur Hochzeit kann ich nicht wirklich was anfangen – vorallem dann nicht wenn sie auf klassische Rollenmodelle und Vorurteile basieren. Mein Hochzeitskissen spielt mit dem “Dein” und “Mein”. Dass es aus jeder Perspektive etwas anderes bedeutet, fand ich ganz charmant und tritt keinem auf die Füße. Man könnte sich ewig darüber streiten, was denn nun mit “Dein” und was mit “Mein” gemeint ist. Also eine perfekte Konfliktschulung für die Ehe.
Angefangen hat es mit einer perfekten Idee, die ganz leicht umzusetzen gewesen wäre. Geendet hat es mit viel Bastelarbeit.
Im Hochformat waren die beiden Stoffteile eigentlich gedacht, sodass sie zusammen die Front des Kissens ergeben. Mit der Dame beim Stickservice alles beschlossen und dokumentiert: Garnfarbe, Schriftart und sogar eine kleine Zeichnung, in welcher Richtung die Schrift auf den Stoff soll. Ihr seht schon, was dann passiert ist.
Als ich die beiden bestickten Stoffstücke beim Abholen nebeneinander gelegt habe, war gleich klar: die Schrift war um 90 Grad gedreht auf dem Stoff. Fehler passieren, den Stoff hatte ich aber nicht nochmal. Die Dame hat sich entschuldigt und ich habe einen Rabatt bekommen. Aber für mein Hochzeitskissen brauchte ich jetzt einen Plan B.
Plan B: Die Stoffstücke drehen, neu zuschneiden und in einen farblich passenden Stoffrahmen einfügen.
Der blaue Stoff ist auch ein Rest aus der Restekiste. Darauf war die Schrift farblich abgestimmt. Allerdings reichte er nur noch für die Kissenrückseite aus Plan A – nicht mehr für die zusätzlichen Streifen auf der Vorderseite zwischen den nun zu kleinen Schriftteilen. Also war Plan C nötig. Ein Ausflug zum Stoffladen. Uuuuuii, gefährlich für den Geldbeutel ;).
Das waren die verschiedenen Optionen, die ich im gut sortierten Stoffladen gefunden habe. Entschieden habe ich mich dank Telefonsupport durch Timo für den mit den zarten hellblauen Rosen oben rechts. Ich hab den Stoffladen mit NUR DIESEM Stoff verlassen! Ich bin so stolz auf mich. Die Haushaltskasse dankt es mir.
Wieder zu Hause habe ich dann bis spät in die Nacht noch das Hochzeitskissen genäht. Fotos vom Nähen gibt es dann leider keine mehr, denn bis zur Übergabe …. *räusper …. am nächsten Tag … war ja nicht mehr so viel Zeit.
Das beschenkte Brautpaar hat sich sehr gefreut und ich hoffe sehr, dass es in ihre Wohnung gut reinpasst. Zu meinem leuchtenden Aquarellbild mit dem Trabbi passt es farblich zufällig ganz gut.
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