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Löcher am Po – HowTo Jeans flicken

Mit dieser Kurzanleitung ist vielleicht dem/der einen oder anderen geholfen beim Jeans flicken – für löchrige Taschen und für Löcher am Po. Das ist meine Methode der Reparatur. Ich würde mich total dafür interessieren, wie ihr diese Löchen flickt. Schreibt mir kerne einen Kommentar!

Diesmal hatte ich 2 Jeans zu flicken. Beide hatten dasselbe Symptombild: Löcher am Po und rund herum um die Löcher schon ganz dünn gescheuerter Stoff. Typisch für Leute wie meinen Partner und mich, die viel Fahrradfahren. Da hilft natürlich kein Patch zum Aufbügeln, denn das würde zwischen den Beinen doch sehr stören und sähe eher … naja … komisch aus.

Löcher am Po flicken

Man fragt sich vielleicht, warum so viel Arbeit nötig ist um diese Löcher zu flicken. Besonders das Unterlegen mit einem Flicken ist aufwändig. Wenn der Stoff beginnt, dünn zu werden, dann denke ich, dass großflächiges Flicken mit dem Flickstich ausreichen könnte. Da ich so frühzeitig noch nie geschafft habe, die Reparatur anzupacken, kann ich da leider keine Erfahrungsberichte abgeben. 🙂

An jeder anderen Stelle einer Hose funktioniert das Flicken, auch ohne dass man einen Stoffflicken hinterlegt, in dem man stattdessen großflächig mit dem Flickstich übernäht. Aber an dieser Stelle zwischen den Beinen würde der Bereich durch das viele Drübernähen, sehr steif werden und besonders die Innenseite würde eine raue Textur von den Stichen erhalten, die dann beim Gehen oder Radfahren an den Beininnenseiten reibt.

Deshalb lohnt sich der Aufwand aus meiner Sicht für diese ausführliche Variante der Reparatur.

1. Schritt: Vlieseline aufbügeln

Als erstes bügle ich ganz dünne Vlieseline von Innen auf, damit die Löcher zusammenhalten und der dünn gewordene Stoff drum herum auch schonmal etwas mehr Halt bekommt. Das ist nur die Vorbereitung fürs eigentliche Flicken im Anschluss. Allein die Vlieseline würde den Stoff nicht sehr lange halten – vermutlich nur eine Fahrradfahrt.

Wichtig: es sollte dehnbare Vlieseline sein, damit die Stellen weiterhin elastisch bleiben.

2. Schritt: Stoffpatches

Dann schneide ich mir Stoffpatches zu, die auf diese Flächen passen. Ich habe dünnen Baumwolljersey verwendet. Das ist toll zum Resteverwerten, weil diese Stoffstücke später sowieso Innen sein werden und nicht sichtbar sind.

Wichtig:

  • Der Stoff sollte dehnbar sein
  • Der Stoff sollte dünn und weich sein, damit er später am Bein und Po nicht scheuert
  • Beim Aufnähen auf den Fadenlauf achten

Die Stoffpatches sind genau wie die Vlieselineteile deutlich größer als die Löcher, denn sie verstärken nachher nicht nur die Löcher sondern auch die dünn gewordenen Stellen der Jeans.

Das Aufnähen der Patches ist vermutlich der schwierigste Schritt, denn sie müssen Innen auf den Stoff, werden aber von Außen aufgesteckt und aufgenäht. Das erfordert etwas Geduld und Zeit.

Dann nähe ich mit einem 2-3 mm breiten Zickzackstich einmal an meinen Stecknadeln entlang das Patch auf der Hose fest. Im unteren Bild sieht man den Rahmen, der dann entsteht. Das Flicken mit Geradstich in der Mitte kommt in Schritt 3.

3. Schritt: Löcher flicken

Was auf dem oberen Bild an der Innenseite schon zu sehen ist, sind die Flickstiche. Dazu wird mit Geradstich vorwärts und rückwärts genäht – natürlich wieder von der Außenseite. Da der Flicken nun schon mit Zickzack festgenäht ist, geht das Flicken relativ schnell und man muss nicht darauf achten, dass der Flicken darunter nicht verrutscht.

Die Stiche habe ich versucht etwa im selben Winkel zu nähen wie die Streifenrichtung des Jeansstoffes der Hose vorgibt. So fallen sie später so gut wie nicht auf. Farblich passendes Garn macht dabei natürlich viel aus. Dabei muss man sich deswegen eigentlich keine Sorgen machen, denn man sieht die gesamte Flickarbeit eigentlich am Ende gar nicht mehr, da sie zwischen den Beinen unter den Pobacken verschwindet.

Mit den Flickstichen darf man nicht übertreiben. Ihr werdet es merken, dass durch die engen nebeneinander sitzenden Stichreihen die geflickte Stelle der Jeans immer steifer und unbeweglicher wird.

Jetzt noch an der anderen Pobacke, und dann ist die Flickarbeit für die Löcher am Po beendet. Ich habe für beide Hosen ca 2 Stunden gebraucht.

Löcher am Po fertig repariert

Und tadaaaaaa, man sieht von den Reparaturen nichts:

Löchrige Hosentaschen reparieren

Ich wäre mit den Hosen fertig gewesen, wären da nicht noch die Löcher in den Hosentaschen gewesen. Auch da war der Stoff um die Löcher herum schon sehr dünn. Deshalb habe ich mich nach Beratung mit einer lieben Nähfreundin dazu entschlossen, die Taschen zu kappen und diese Taschenteile durch neue Taschen zu ersetzen.

Wichtig beim Hosentaschen ersetzen:

  • Nehmt dünnen Baumwollstoff, der
  • relativ stabil und
  • nicht dehnbar ist.
Gefaktes Vorherbild, weil ich es natürlich vergessen hatte vorher zu fotografieren

Die neuen Taschenbögen habe ich erst an die verbliebenen Originaltaschen angenäht und dann erst den Bogen unten mit der Overlock geschlossen.

Ich bin gespannt welche Methoden Ihr so verwendet, um Löcher in Hosen zu flicken und Hosentaschen zu reparieren! Schreibt mir gerne!

1 Kommentar

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