Es ist Weihnachtszeit. Wir sind krank und zu fast nichts zu gebrauchen. Vor mir steht die rote Amaryllis auf dem Wohnzimmertisch. Bisher habe ich noch keine typischen Aquarellblumenbilder gemalt. Es schien mir zu klassisch, zu abgenutzt. Aber ausprobieren wollte ich es schon einmal, denn in den Videos auf Youtube und TikTok sieht das herrlich einfach aus.
Es war nicht anders zu erwarten, als dass es dann doch nicht so einfach ist wie in diesen Videos. Natürlich war klar, dass ich die Trocknungsphasen abwarten musste. Aber auch darüber hinaus ging es weder schnell noch einfach. Ich habe also großen Respekt vor dieser so einfach und leicht wirkenden Kunst, zarte Blüten in Aquarell zu malen.
Die Variante mit dem Fön ist nicht zu empfehlen. Die verschiedenen Farben die ich in einem Wasserklecks verwende werden durchs Fönen miteinander vermischt, was den fließenden Übergang zwischen zwei Farben zerstört. Es hilft also alles nichts. Man muss geduldig warten.
Dank Rubbelkrepp sind die feinen Strukturen der Stempel später einfach einfügbar. Es ist flüssig, lässt sich aufs Papier pinseln. Dann kann man mit Farbe darübermalen. Nachher rubbelt man es ab und kann die weiß gebliebenen Flächen mit einer anderen Farbe bemalen.
Nach dem Wegrubbeln des Rubbelkrepps bleibt in Mitten der roten Amaryllis Blüte die Silhoutte der Stempel weiß.
Hier seht ihr meine Original Amaryllis und meine Version in Aquarell davon:
Mittlerweile ist unsere echte Amaryllis verblüht. Wie schön, sie auf Papier festgehalten zu sehen.