Mein letztes Winterteil vor dem Sommer ist dieses langärmelige Schurwollkleid. Mit den Trompeten an den Ärmeln verabschiede ich nun endgültig den Winter ;).
Genäht habe ich es schon im März, aber dann wurde es schon so warm, dass ich nicht mal mehr Lust auf Fotos knipsen hatte – ein Schurwollkleid bei 25 Grad!
Der Stoff ist mal wieder aus meinem Stofflager und ein gut abgehangener edler Zwirn von Gaenslen&Völter aus Metzingen. Mit den braunen Nadelstreifen war er ursprünglich als Hosenanzug gedacht. Zu diesem kam es jedoch nie. Aus diesem klassischen Stoff ein modernes Langarmkleid zu nähen, war eine deutlich bessere Idee. Gut Ding will eben Weile haben. 😉
Der Schnitt aus der Burda 12/2016 kam genau richtig. Ein schlichter Schnitt mit einem besonderen Detail: den aktuell modernen Trompetenärmeln. Damit wird der klassische Stoff gerade so viel aufgepeppt, dass das Kleid frisch und noch bürotauglich ist.
Der Schnitt ist für elastische Stoffe. Meine Schurwolle ist sogar elastisch, aber quer. Damit das mit dem Schnitt funktioniert, habe ich die beiden rückwärtigen Teile schräg im Fadenlauf zugeschnitten, sodass nun die Dehnungsrichtung des Stoffes hinten waagerecht verläuft, was die nötige Bewegungsfreiheit an den Armen und Po gibt.
Genäht habe ich das Kleid an einem Wochenende im März mit Unterstützung durch eine sehr geduldige und begnadete Schneiderin. Wir haben lange an dem Reißverschluss in der rückwärtigen Naht und an den beiden hinteren Abnähern getüftelt. Es half alles nichts, es stand immer eine Wölbung an meinem Hintern ab. Wir konnten sie zwar verkleinern aber gut wurde es nicht. Bis wir die Abnäher ganz raus getrennt haben. Dann ging es. Perfekt ist der Rücken nicht, aber besser war es nicht zu machen. Die Ursache ist meiner Meinung nach, dass mir hinten am Po Weite fehlt. Da kann man natürlich nicht viel machen. Viel Nahtzugabe habe ich nicht zum Rauslasssen.
Trotzdem bin ich sehr glücklich über mein Kleid. Es trägt sich sehr angenehm. Einen ganzen Bürotag lang hatte ich es schon an – ohne Gezuppel! Gut, die Trompeten haben sich in manchen Situationen erwartungsgemäß als etwas hinderlich erwiesen 😉 und mussten hin und wieder hochgekrempelt werden (Waschbecken, Türklinke, Spülmaschine…). Toll an dem Stoff: er knittert nicht. Das hat die Bügelei beim Nähen zwar etwas erschwert, aber ein Bürotag ohne Knitterfalten ist wiederum echter Luxus.
Das Schöne an diesem Schnitt finde ich die lässige Eleganz ohne dass es ein Etuikleid ist. Ich bin mit dem Kleid, einer Strumpfhose und Stiefeln oder Stiefeletten für das Büro angezogen.
Ich habe das Kleid noch nicht hier gezeigt, weil ich noch überlege, es mit zwei Reißverschlusstaschen vorne am Rock aufzupeppen (wenn sie auch nur Fake wären). Das gehe ich demnächst ziemlich sicher noch an. Dem Kleid fehlt irgendwie noch was.
Definitiv ist dieser Schnitt ein Wiederholungstäter. Nächsten Winter :).
Noch schnell damit zum heutigen MeMadeMittwoch!
Danke an meinen Liebsten für die Fotos <3
Schöner Schnitt und eine tolle Idee, dafür einen Anzugstoff zu verwenden. Gefällt mir gut, auch wenn mich die Trompetenärmel wahnsinnig machen würden. Wär‘ mir aber egal, wenn das Ergebnis so schön ist wie Deins. LG, Tanja
Dankeschön!
Für einen üblichen Bürotag sind die Ärmel nahezu unproblematisch. Auch zum italienisch Essen im Restaurant habe ich das Kleid schon ohne Schwierigkeiten ausgeführt.
Im Alltag zu Hause werden die Ärmel unpraktisch sein.
Liebe Grüße
Sandra
Liebe Sandra, schön, das Kleid nun hier zu sehen! War ein tolles Nähwochenende, an dem jede auf ihre Kosten gekommen ist und schöne Ergebnisse mit nach Hause nehmen konnte. Das Kleid ist klasse!
liebe Grüße von Ellen
Dankeschön, liebe Ellen! Ein passendes Kleid an nur einem Wochenende zu nähen – was will man mehr!?