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Anleitung: viel zu großes T-Shirt verkleinern

Als Überraschungsgeschenk für Timo habe ich online 3 T-Shirts mit coolem Print vorne gekauft. Heimlich habe ich seine T-Shirts ausgemessen und daraus die Maße im Onlineshop ausgewählt. Als die Lieferung dann kurz vor Weihnachten kam war ich geschockt: sie waren viiiiieeel zu groß! Daraus ist eine Anleitung entstanden wie man ein viel zu großes T-Shirt verkleinern kann und dabei der Print noch an der richtigen Stelle landet.

Hier seht ihr wieviel zu groß das graue gekaufte TShirt war:

Das blaue passende T-Shirt habe ich verwendet um es auf Folie abzupausen (ohne es zu zerschneiden), sodass ich dann Schnitteile hatte. Es ist unbedingt nötig, das Vorder- und Rückteil als jeweils komplettes Schnittteil zu haben und nicht nur eine Hälfte, die man im Stoffbruch zuschneiden würde. Denn nur dann kann man das Motiv gut ausrichten.

Hier seht ihr das Problem

einfach die Seitennaht enger nähen?

Die erste Idee, die den meisten in den Sinn käme ist: das zu breite T-Shirt verkleinern indem man die Seittennaht beidseitig verschmälert. Dabei näht man für gewöhnlich auch fortlaufend die Ärmel enger, was ja auch nötig ist, denn die Ärmel sind auch zu riesig. Aber das geht in diesem Fall nicht, weil der Größenunterschied zu groß ist.

Seht ihr oben im Bild den immensen Unterschied an der Breite der Schultern oben?! Die Ärmel würden sehr eng werden mit der Seitennahtmethode, weil von der Seitennaht fortgesetzt die Ärmel ebenso enger würden. Die Ärmel würden lang und schmal werden und der Print säße zu tief im Verhältnis zur Körpergröße des Trägers.

Die Seitennahtmethode funktioniert wenn es nicht viel viel zu groß ist wie hier, sondern nur etwas zu groß :).

Leider muss richtig viel gemacht werden

Wir müssen das T-Shirt verkleinern indem wir es in Einzelteile zerlegen, die wir dann wieder zu einem T-Shirt zusammenfügen.

Das sind meine beiden Schnitteile: Ärmel und Vorderteil

Falls ihr auch auf das folgende Problem stoßt: nicht entmutigen lassen! Es macht nichts, dass das Vorderteilschnittmuster über die alte Ärmelnaht ragt.

Der kleinere Ärmel passt in den viel zu großen Ärmel hinein, obwohl der Schnitt des verkleinerten Vorteils (und übrigens auch der des Rückenteils) in den Ärmel hineinragen. Und egal wie ich versucht habe die Schnittteile aufzulegen: es war nicht zu vermeiden. So wie ihr den Schnitt in diesen Bildern aufgelegt seht, passt die Position des Prints auf der Brust hervorragend. Würde man das Schnitteil ganz an die Saumkante schieben, hätte man das Problem mit dem Überragen in die Ärmel vermieden, aber der Print säße dann direkt unter der Halsausschnittkante – oder würde sogar ein wenig abgeschnitten.

Augen zu und durch

Beim Zuschnitt habe ich darauf geachtet, das Halsbündchen nicht zu verletzen und auch der Beleg auf der Schultenaht ist komplett erhalten geblieben. Beides trenne ich heraus und verwende es später wieder.

Die gekauften T-Shirts haben üblicherweise keine Seitennaht. Wir verpassen dem T-Shirt jetzt eine.

Vorderteil und Rückenteil müssen unbedingt getrennt voneinander zugeschnitten werden. Ich habe mit dem Vorderteil begonnen und ganz vorsichtig nur die Vorderseite des T-Shirts zugeschnitten ohne mit der Schere die drunterliegende Rückseite zu erwischen.

Die fertigen Säume habe ich sowohl bei den Vorder- und Rückteilen als auch bei den Ärmeln belassen und wiederverwendet.

Entschuldigt die vielen Katzenhaare. Es ist die zuHauseNähhose, in der ich oft von den Katzen bekuschelt werde. Ihr seht die langwierig herausgetrennten Teile: Halsbündchen und Schulterbelegstreifen.

Zusammensetzen

Am besten nähen sich Seitennähte, Schulternähte und Ärmel mit der Overlock. Alternativ ein Zickzack-Stich, damit die Nähte elastisch bleiben.

unter den Armen sieht die Naht von Innen dann so aus:

Dieses kleine Dreieck, das daher rührt, dass das kleinere Schnittteil über die Vorder- und Rückseite hinaus in den Ärmel ragt, fällt aber später unter den Achseln nicht auf:

Feinheiten für perfekte Säume

Im Unterschied zur üblichen Reihenfolge sind die Säume schon fertig wenn die Seitennähte und Ärmelnähte genäht werden. Das führt zu folgendem Saumergebnis:

Das überstehende Fadenende muss man nun von Hand in der Naht vernähen, damit es nicht herausbaumelt. Einfach Abschneiden ist keine gute Idee, denn dann läuft man Gefahr dass sich die Overlocknaht schnell aufdröselt.

So werden die Overlockfadenenden vernäht:

Halsausschnitt und Schulter

Zuletzt kommt das Halsbündchen und für die Perfektionisten sogar der Schulterstreifen über die Schulternaht.

Das Ergebnis:

Das verkleinerte T-Shirt wird ständig getragen sodass ich es neulich endlich mal geschafft habe, frisch gewaschen am Wäscheständer zu fotografieren :D. Ein hervorragendes Zeichen.

Darunter ist das blaue T-Shirt, das ich als Schnittvorlage verwendet habe!

Vielleicht hilft diese Anleitung jemandem, falls euch dasselbe passiert wie mir und ihr müsst ein viel viel zu groß gekauftes T-Shirt verkleinern und stellt euch dieselben Fragen wie ich.

3 Kommentare

    • verschiedenArt

      Liebe Indra,
      das freut mich total, dass Dir meine Anleitung geholfent hat! Der Aufwand ist wirklich nicht ohne, aber besser als Wegwerfen.
      Hattest Du auch den Fall, dass es ein Fehlkauf war?
      VIele Grüße
      Sandra

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